Covenant, Client, Rotersand im Hirsch, Nürnberg

 

subkultur.de 2006
Erlebnisbericht

 
 

Unsere Nürnberg Connection steht ja bekanntlich auf Maßanzugselectro der Marke Covenant . Und so fieberten die Herren Emmerling und von Prümmer der angekündigten Tour zum neuen Album "Skyshaper" schon lange entgegen. Die Erwartungen waren in beider Hinsicht groß, hatte man doch von den drei Nordlichtern lange nichts mehr gehört.

Zudem wurde der Veröffentlichungstermin des neuen Albums mehrere Male nach hinten verschoben, bevor, allen Unkenrufen zum Trotz, mit RITUAL NOISE ein weiterer Covenant Floorfiller als Vorabmaxi erschien. Covenant sind also wieder da. Unterstützt von Rotersand und Client begab sich der hüpfende Dreier im Februar auf eine Deutschlandtour, die ihn auch nach Nürnberg in den Hirsch führte.

Den Anfang machten Rotersand, die bereits in der noch jungen Band-Vergangenheit mit Hits wie "Electronic World Transmission","Merging Oceans" oder "Almost Wasted" die Tanzflächen füllten. So richtig wollte der Funke jedoch anfangs nicht auf das im Hirsch anwesende Publikum überspringen, so sehr sich Frontmann Rasc auch Mühe gab. Vielleicht lag es ja auch an seinem im Matrix-Stil gehalten X-traX Ledermantel, der ihm nicht unbedingt die nötige Ernsthaftigkeit verlieh. Da mag vielleicht kein Zusammenhang bestehen, aber als der Mantel dann weg war, wurde auch die Stimmung besser und der Auftritt von Rotersand von den dichtgedrängten vorderen Reihen gefeiert, auch wenn sich gegen Ende schon viele Leute für die folgende Show von CLIENT die besten Plätze sichern wollten.

Diese erschienen dann auch recht zügig, die zwei bzw. drei Damen aus dem Mutterland des Fussballs und des Synthiepops. Ja, wieso eigentlich zu dritt? War doch die extra für die Tour engagierte Frau am Bass weder musikalisch noch optisch eine Bereicherung, man möge mir meine Subjektivität verzeihen. Schon in der Vergangenheit haben Client bewiesen, dass sie durchaus in der Lage sind, zu zweit eine gute Show abzuliefern. Auch in diesem, sonst männerdomierten Package, boten Kate Holmes am Keyboard und Sängerin Sarah Blackwood, mit ihrem minimalen Electropop einen guten und soliden Auftritt- trotz überflüssiger Bassistin und einem Hustenanfall, der die Sängerin ereilte...

Nach einer längeren Umbauphase war es dann endlich soweit. Das Intro ertönte und es eröffneten Covenant ihren Gig mit dem auf dem im März erscheinden Longplayer enthaltenen Song "20 HZ". Nach weiteren Songs des neuen Albums, das musikalisch an das vorherige Album "Northern Lights" angelehnt, insgesamt ruhiger ausfällt, kam allerdings erst richtige Stimmung auf, als die ersten alten Klassiker gespielt wurden. Von "I am" bis "Stalker", von "Figurehead" bis "Call the Ships to Port" wurde kein Song ausgelassen. Dazwischen erklang noch die aktuelle Single "Ritual Noise", neben "20 HZ" und "The Men" für mich das beste Stück auf "Skyshaper. Insgesamt war die Bühnenpräsenz der drei nicht ganz so energiegeladen, wie noch auf der Northern Lights Tour. Trotzdem spielten Covenant wieder ein eindrucksvolles Konzert.

Sowohl Sänger Eskil Simonson als auch Clas Nachmanson und Joakim Montelius hinter den Synths machten deutlich, warum Covenant zur Spitze elektronischer Musik zählt.Sie sind immer noch mitreißend. Beeindruckend war auch die auf den Sound perfekt abgestimmte Lichtshow und eine über die gesamte Bühnenbreite installierte LED-Wand, die der Show zusätzliche Dynamik verlieh. Nach ca. 2 1/2 Stunden, unterbrochen durch eine kurze Pause und mehrerer Zugaben endete ein lohnswerter Konzertabend.

Fazit: auch wenn Herr Simonson (wohl aus Altersgründen) nicht mehr ganz so hoch hüpft und der Sound insgesamt ruhiger geworden ist: diejenigen die Covenant noch nicht live gesehen haben,sollten dies schleunigst nachholen!


Max Emmerling

 


 
 

     
         
 

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