WACKEN-OPEN-AIR : "15 Years Louder Than Hell"
 
subKULTur.com 06/ 2004
 
       
 

1990 organisierten Holger Hübner, Thomas Jensen und einige Freunde das erste Wacken-Open-Air mit der Idee, ein jährlich wiederkehrendes Heavy Metal-Festival in der Szene etablieren zu können. Damals betrug der Ticketpreis nur 12,-- DM und das Line-Up setzte sich aus gerade mal sechs eher unbekannten Bands zusammen. Dennoch konnten die Veranstalter mit dem Festival 800 Zuschauer in die kleine Ortschaft nahe Itzehoe locken. Seit damals hat sich viel verändert. Heute zählt das W.O.A. zu den weltweit größten und bedeutendsten Heavy-Festivals, zu dem jährlich über 30000 Metalheads aus aller Welt pilgern.

Blicken wir auf das Jahr 2003 zurück, kann man getrost behaupten, daß die Veranstalter einen organisatorischen Höhepunkt in der Festival-Geschichte erreicht hatten. Zahlreiche Neuerungen, wie eine Videoleinwand zwischen den beiden Hauptbühnen, vier Info-LED-Laufbänder oder der SMS-Infodienst erleichterten vielen Fetivalbesuchern den Tagesablauf. daß mit zunehmender Professionalität auch zwangsläufig die Anzahl der Neider und Miesmacher, welche die Veranstalter des Kommerzes bezichtigen, ansteigt, war natürlich zu erwarten. Als dann im letzten Jahr auch noch die Nachricht die Runde machte, die Böhsen Onkelz würden 2004 in Wacken auftreten, war für viele "Fans" das Fass wohl übergelaufen. "Maiden statt Onkelz!", so lärmten die Parolen aus zahllosen alkoholgeschwänkten Metalmündern. Und noch während des Festivals entbrannten unter den Besuchern die Diskussionen über Sinn und Unsinn dieser Aktion. Tatsächlich besitzt der diesjährige Auftritt der Onkelz aber eine Art historischen Hintergrund. Zwischen den Organisatoren des W.O.A. und den Böhsen Onkelz herrschte schon immer ein freundschaftliches Verhältnis. Als die Onkelz schließlich 1996 in Wacken auftraten, sprang die Besucherzahl schlagartig auf 8000 Metalheads und das Festival selbst erlebte einen gewaltigen Zuwachs an Popularität. Deshalb werden die Punk-Rocker dieses Jahr am Donnerstag Abend das 15-jährigen Festivaljubeläum eröffnen. Auf die Zuschauerreaktionen darf man auf jeden Fall gespannt sein.
Ob man die "Night to remember 2003" mit Victory, Running Wild und einem Überraschungsauftritt von Saxon zu toppen vermag, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Wer mit den Onkelz nun gar nichts anfangen kann, dürfte wohl in Anbetracht des Billings der Tage Freitag und Samstag genügend Trost und Entschädigung erfahren. Saxon, Motörhead, Dio, Helloween und Doro/Warlock lassen wohl die Herzen eines jeden Metalheads höher schlagen. Doch auch für Freunde der härteren Gangart werden Cannibal Corpse, Hypocrisy, Mayhem, Satyricon, Arch Enemy und viele mehr ordentlich die Sau raus lassen. Eläkeläiset werden mit ihrer finnischen Metalparodie mit Sicherheit unser aller Grundwissen in Sachen wahre Klassiker der Rockgeschichte auf die Probe stellen. Auch JBO - Frankens Antwort auf eine ernsthafte Heavy-Band - versprechen einen optisch und musikalisch amüsanten Aufritt. Wer dennoch meint, das Festival nur wegen den Onkelz boykottieren oder im Vorfeld eine schlechte Stimmung verbreiten zu müssen, soll doch gefälligst daheim bleiben und damit allen anderen einen Gefallen tun.

Also lasst uns alle die Tage bis zum 5. August zählen, um dann die "15 Years Louder Than Hell" mit Sonnenbrand, Genickstarre, verdammt viel Alkohol und noch mehr Heavy Metal zu feiern!

 

Dagger

 

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