(Thomas Manegold für „Wider die Masse“)

Es kotzt mich an, wie wir aus dem Klimawandel einfach ein Mega-Geschäft machen.
Und es kotzt mich an, dass die Youngsters diese Selbstverarsche in ihrer unendlich kapitalinfantilen Art einfach mitmachen, weil sie es nicht anders kennen. Man ist vorlaut und naiv, so lange man Pampers trägt. Und in der Übergangszeit, in der alle unten ohne rumlaufen, teilen sie sich dann auf in Schinder und Geschändete. Und dann wird die Gesinnung immer brauner, wie der Chitinpanzer einer Kakerlake, die sich nicht mehr häuten kann. Erst verhärtet das Exoskelett, dann brechen die Antennen ab, dann vertrocknen die Geschlechtsteile und schließlich geben die Beine den Geist auf.

Die Kinder gehen diesen Weg, der kein leichter ist, und den im Grunde keiner gehen müsste, weil die Alten es genau so vorgelebt haben, gut, die ganz Alten halt ohne Wegwerfwindeln, aber im Prinzip machen wir das so, seit der letzte Krieg vorbei ist.

Und es kotzt mich an, dass die Alten nicht deshalb auf die Freitags-Schwänzen-Kids verbal eindreschen, weil diese nichts anderes als die Nutten einer neuen Industrie sind, sondern einfach nur, weil sie Angst um ihre scheiß warmem Hütten und dicken Autos haben. Und weil sie immer noch, genauso wie ihre Kids und KidsKids, auf das Bad News Entertainment der Laberkaste reinfallen. Die Brut soll gefälligst auf die gleichen Verheißungen hereinfallen, wie man selbst.

Und es kotzt mich an, dass unser vollkommen entarteter Journalismus … wobei „entartet“ mal wieder doppeldeutig ist, denn zum einen meint „entartet“ das, was die Nazis damals damit gemeint haben und was damals nicht so ganz gestimmt hat, weil halt Kunst generell nicht entarten kann … und da sind wir auch schon bei der zweiten Bedeutung, denn mit Kunst hat unsere Vorkriegsberichterstattung überhaupt nichts mehr zu tun. Und ja, durchaus darf die schreibende und youtubende Zunft eine künstlerische Ader haben und sie gelegentlich anritzen. Das würde ihrer Arbeit guttun … Wo war ich?…

Ach ja, entarteter Journalismus: Entweder ist der gesponsort, also transportiert eine Botschaft für Geld oder er ist dem unterworfen, was die Alten „Quote“ und die Jungen „Klicks“ nennen. Dagegen wäre Staatsfernsehen ein Kindergeburtstag. Das würde wenigstens ein Ziel verfolgen: „Ruhm und Ehre der Partei“ oder „Deutschland über alles“.

Aber wir haben es hier ganz offensichtlich mit einem System zu tun, in dem sich jeder selbst der Nächste ist. Sonst wäre die CDU nicht unter 20 % und der nächste Krieg hätte längst angefangen. Aber unsere Informationsindustrie ist komplett inhaltsunimmanent. (Das ist bedeutungsgleich mit „inhaltsleer“, klingt aber besser.) Sie folgt letztendlich keiner Agenda. Sie arbeitet mit Hysterie, Bestechung und unseren niederen Instinkten, wie Angst und Kindermachenundbeschützenwollen.

Gier und Geilheit bestimmen die meisten medialen Ergüsse. Es gibt ein paar Synonyme dafür, die es nicht ganz so schlimm aussehen lassen, „wirtschaftliche Interessen“ und „Anerkennung“ beispielsweise. Aber Leute, Scheiße ist Scheiße. Man kann das zu Nougat relativieren und Zucker drüberstreuen und es verkaufen. Aber, verdammt noch mal, wie sollten das halt nicht essen.

Also lasst diese riesigen Haufen vor eurer Tür einfach liegen. Sie stinken eine Weile zum Himmel, ein paar Würmer und Maden essen das Ganze und dann wachsen dort Kürbisse und später Bäume drauf. Dann ist auch das Klima gerettet und unsere Kinder können endlich wieder unten ohne ins Berghain und wir dürfen nach Malle, während diejenigen, die Angst vor messerstechenden Syrern und Nigerianern haben, an der Oder-Neiße-Friedensgrenze eine Mauer errichten. Die Flüchtlinge, die schon drinnen sind, lassen wir für unsere Güte einfach im Westen einen Deich bauen, damit die erste perfekte Welle nicht auch noch die Niederländer ins Land spült.

Und wenn ihr jetzt denkt: „Das ist doch alles Blödsinn, was der erzählt, niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, dann … habt ihr natürlich vollkommen recht.

Klimaneutrales feuchtes Toilettenpapier ist, genau wie E-Scooter, die in den rollenden Containern der Einsammelfirmen mit Dieselgeneratoren aufgeladen werden, nicht da, um die Welt zu retten, sondern einfach für den Arsch.

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